Geschichte
Aus einfachen Verhältnissen stammend, wuchs Albert J. Dietziker mit neun Geschwis-
tern in Cham (Schweiz) auf. Seit seinen jungen Erwachsenenjahren befasste er sich
mit medizinischen und biologischen Fragen. Albert J. Dietzikers erste Begegnung mit
der zirkadianen Rhythmik des Menschen war zwiespältig. So
versuchte er anfänglich die Existenz der Biorhythmen im
menschlichen Organismus zu widerlegen. Schon 1906 hatte der
Berliner Arzt Dr. Wilhelm Fliess den männlichen oder körperlichen
Rhythmus mit einer Periodenlänge von 23 Tagen und einen
weiblichen oder seelischen Rhythmus mit einer Dauer von 28
Tagen entdeckt. Im Jahre 1928 ergänzte der Wiener Ingenieur
Dr. Friedrich Teltscher die Biorhythmen um den geistigen oder
intellektuellen Rhythmus mit einer Länge von 33 Tagen.
Albert J. Dietziker kontrollierte Daten von Herzinfarkten, Kreislauf-
kollapsen, Hirnschlägen und Unfällen mit Todesfolge. Bei seinen
Untersuchungen entdeckte er, dass sich mit der Darstellung der
drei Rhythmen als Sinuskurven, wie damals in der Biorhythmik
üblich, zu viele Ereignisse nicht erklären liessen. Er stellte die Kurven fortan in
Kreisen dar. Sein BIO-DAB-System offenbarte
spezifische Rhythmenkonstellationen, die den
Bereichen Herz, Kopf und Kreislauf zugeordnet
werden konnten. Blutuntersuchungen bestätig-
ten, dass die spezifischen Rhythmenkonstel-
lationen messbare Auswirkungen auf den sich
ständig wandelnden biologisch-chemischen
Erneuerungsprozess des menschlichen
Organismus haben. Dadurch liessen sich
differenziertere Aussagen über die aktuelle
biologische Verfassung eines Menschen
machen und konkrete Handlungsanweisungen
ableiten. Insbesondere berechnete Albert J.
Dietziker auf dieser Basis günstige Termine für medizinische Eingriffe oder wichtige
Entscheidungen.
Die Rhythmenkonstellation der Mutter am Tag der Geburt ihres Kindes eröffnete Albert
J. Dietziker eine weitere Dimension. Die Geburtskonstellation liess eine Typologie des
Menschen und dessen Einteilung in drei grundlegende Erbkreise zu. Entsprechend
den drei organischen Phasen liessen sich die Menschen einem dynamischen, einem
zirkulären und einem paroxysmalen Typus zuordnen. Anhand der mütterlichen
Rhythmenkonstellation zum Zeitpunkt der Geburt konnte Albert J. Dietziker
typologische Aussagen über Talente, Neigungen und gesundheitliche Anfälligkeiten
des Menschen machen. Es zeigten sich berufliche Prädispositionen ebenso wie
soziale und partnerschaftliche Aspekte.
Albert J. Dietziker hielt unzählige Vorträge über Chronobiologie und leitete Seminare
im gesamten deutschsprachigen Raum. Das Buch über sein Lebenswerk “Wechsel-
spiel der Lebensrhythmen” vollendete er einen Monat vor seinem Tod im August 2010.